Laboratorium Österreich

XHIBIT

Eröffnung | 21.03.2013, 19.00 h
Ausstellungsdauer | 22.03.2013 – 28.04.2013
Ort | Akademie der bildenden Künste Wien, Hauptgebäude, Schillerplatz 3, 1010 Wien, xhibit

Öffnungszeiten | Di–So, 10.00–18.00 h, Eintritt frei
Sonderöffnungszeiten: geöffnet am 01.04.2013 (Ostermontag, 10.00-18.00 h)

https://www.akbild.ac.at/

Eine Ausstellung des Forschungsprojektes MEMSCREEN (gefördert vom FWF im Rahmen von PEEK 2010-2012)

Kurator_innen | Tal Adler, Friedemann Derschmidt, Karin Schneider
Teilnehmer_innen | Tal Adler, Michal Bar-Or, Friedemann Derschmidt,
Shimon Lev, Karin Schneider

 Foto aus dem privaten Album (1900er- bis 1940er-Jahre) des Rassenhygienikers Dr. Heinrich Reichel, Laborsituation

 Eröffnung | Donnerstag, 21.03.2013, 19.00 h, xhibit
Begrüßung | Eva Blimlinger, Rektorin der Akademie der bildenden Künste Wien
Eröffnung | Karlheinz Töchterle, Bundesminister für Wissenschaft und Forschung

Zwei Geschichtsmythen – Österreich als “erstes Opfer” Hitlerdeutschlands und Österreicher_innen als Opfer des Krieges – wurden in der österreichischen Gesellschaft der Nachkriegszeit über Familienerzählungen oder populäre Bilder – wie dem brennenden Stephansdom – kultiviert. Basierend auf dieser spezifischen Darstellung von Geschichte und der Entwicklung von Gegenerzählungen, kann Österreich generell als geschichtspolitisches Labor für die Konstruktion und Dekonstruktion von Geschichtsmythen verwendet werden. Die Ausstellung “Laboratorium Österreich” untersucht an konkreten Beispielen, wie die eigene Familie, Organisationen der Zivilgesellschaft, Museen oder Archive mit ihrer speziellen Erbschaft umgehen und wie Geschichte im öffentlichen Raum verhandelt wird. Ein öffentlich zugängliches Archiv kontextualisiert die Exponate mit Material aus der Forschung. Das Forschungsteam des “Laboratorium Österreich” betreut Gruppen, Vereine, Expert_innen und Familienmitglieder, um die Forschung der ausgestellten Projekte zu diskutieren und weiter zu entwickeln.

Adler_LL_ViehSee_01-5.jpgTal Adler, aus der Serie “Leveled Landscapes”, Viehofner Seen, Viehofen/St. Pölten, 2012

Leveled Landscapes, eine Fotoserie von Tal Adler, untersucht Landschaften in ganz Österreich und fragt dabei, wie wir wahrnehmen und wie wir Landschaft im Kontext der nationalen und lokalen Geschichtsschreibung zeigen wollen. Das Projekt Zersprengte Fragmente von Tal Adler und Karin Schneider hinterfragt, wie Museen – von kleinen lokalen bis zu nationalen Institutionen – Geschichte präsentieren und lehren.

Adler_DF_Penacho_ND80667.jpgTal Adler, aus der Serie “Zersprengte Fragmente”
Der Penacho, Museum für Völkerkunde, Wien, 2013

In Vienna – Fragments of a short visit übersetzt Michal Bar-Or ihre Faszination für die Zeugnisse des 19. Jahrhunderts in eine Fotoserie über Wiener Kulturinstitutionen.

Bar-Or_nhm.jpgMichal Bar-Or, Naturhistorisches Museum Wien, 2012

Tal Adler und Karin Schneider laden im Rahmen von Freiwillige Teilnahmeösterreichische Vereine, die zumindest seit 1938 existieren, zu einem Gruppenfoto ein. Die freiwillige Teilnahme an diesem Prozess fordert die Auseinandersetzung mit Konzepten von Erbschaft, Komplizenschaft, Verantwortung, Schuld, Eingedenken und Gruppenpolitik. Von dieser Panoramaperspektive taucht das “Laboratorium Österreich” in das Universum einer Familie und deren Verbindungen mit der österreichischen Geschichte: Reichel komplex von Friedemann Derschmidt ist ein geschlossener Weblog für Mitglieder der eigenen Großfamilie. Sein partizipatorischer Prozess verfolgt das Ziel, Familienmythen und -erzählungen zu sammeln sowie Familienmitglieder darin zu unterstützen, sich den heiklen Fragen der Schuld und der Involvierung ihrer Vorfahren in die nationalsozialistische Bewegung zu stellen. Shimon Lev begann in den 1990er Jahren mit seinem Family Photo Diary, einer Sammlung von tausenden Fotografien, die unterschiedliche Aspekte seines Familienlebens porträtieren. Sein Vater, Professor der Physik Wiliam Löw, 1921 in Wien geboren, war der einzige Holocaustüberlebende seiner Familie. 2012 begab sich Shimon Lev mit seiner fotografischen Forschung auf der Suche von Spuren seiner väterlichen Familie nach Wien.

Lev_MemFather_8481.jpgShimon Lev, Objekte der Erinnerung, Eintrag meines Vaters, Archiv der Israelitschen Kultusgemeinde Wien, 2012

Programm im Rahmen der Ausstellung:
LABORATORIUM ÖSTERREICH: Forschung & Entwicklung
ab 06.04.2013 im xhibit